Kraftorte

Es gibt Tage, da höre ich nur Negatives. Katastrophe reiht sich an Chaos. Überforderte Menschen, die sich als Spielball des Schicksals erleben. Situationen, die zunächst sehr ausweglos aussehen. Verfahrene Partnersituationen, Streit, der eskaliert, Aggressionen, die an der falschen Stelle ausbrechen, Vorwürfe und Anschuldigungen, die nicht korrekt adressiert sind und Menschen, die das abbekommen, sich nicht wehren können, an sich zweifeln und letztlich verzweifeln.

Hier braucht es als Begleiter durch solche Krisen ein eigenes stabiles Standing, das auch nicht immer felsenfest gegeben ist. Woraus schöpfe ich Kraft?

Aus der Erfahrung eines vollen Lebens, das reich an Herausforderungen war und ist. Aus der Überzeugung, dass wir absolut kreativ sind im Finden guter Lösungen. Aus dem Wissen, dass vieles Sinn gemacht hat, auch wenn wir es nicht verstanden haben. Aus einer klaren Tagesstruktur, die viel mit Rhythmen im Tag zu tun hat, stärkenden Ritualen, bewussten Mahl-Zeiten, Natur und Austausch. Aus Singen, Lachen und kreativem Tun. Aus dem Wissen, dass ich nicht Lösungen zu liefern habe, sondern Vertrauen in die eigene Kraft der Klienten und Coachees. Und der Fähigkeit, einen Raum zu öffnen, in dem der Mensch so sein darf, wie er ist mit all seiner Not, seiner Verzweiflung, seiner Stärke und diesen Raum auch sicher zu halten.

Ich wünsche dir ein Wochenende voller guter Räume, in denen du gehalten und getragen bist.

 

Mein bester Kraftort überhaupt – der Garten rund um das Holzhaus von Ita Wegman in der Klinik Arlesheim.

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