Langes-Wochenende-Nachdenk-Input

Drei hoffentlich erfreuliche Tage liegen vor mir, einer davon wird von Albert Ellis geprägt sein und seinen berühmten „Muss-Sätzen“. Was muss sein? Wer sagt das? Folge ich dem, was ich für richtig, wichtig und angemessen halte oder dem, was andere von mir erwarten? Tun sie das denn auch wirklich?

Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr wir zu wissen glauben, was andere Menschen von uns erwarten oder über uns denken. Vermutlich denken die wenigsten Menschen irgendetwas über mich, sie sind mit ihren Themen befasst. Entscheidend für meine Art zu leben ist, wie ich über mich denke. Das Gegenüber kann dann natürlich ein wunderbares Korrektiv bei Irrungen und Wirrungen sein, denn wie jeder Mensch sitze ich auf meinem Fleck im Leben und sehe die Welt aus meiner Fleckenperspektive, also weder richtig noch vollständig noch sonstwie gültig, es ist eine Idee über etwas, kein Fakt von oder gar ein „so isses“. Wir ersparten uns viel Leid und Streit, wenn wir einfach davon ausgehen würden, dass jeder aus seiner Warte schaut und es uns geht wie den Blinden, die den Elefanten beschreiben sollen. Ein jeder hat seinen Teil sehr wohl korrekt beschrieben, der Elefant aber ist noch mehr als die Summe der Beschreibungen. Wenn wir das mal in Gesprächen und Streitmomenten mitbedenken würden, wäre manches einfacher. Starten wir also gut in diesen November hinein und gönnen uns ein paar Tage des Nachsinnens, ob und was wir sprechen oder ob nicht die alte Weisheit gilt: Si tacuisses, philosophus mansisses auch brauchbar ist.

Allen einen guten Start in den Monat und ein langes Wochenende.

Danke an Theresa für das Foto aus Südafrika!

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