Gestern berichtete mir jemand, dass wir in Würzburg die höchste Inzidenzzahl im Land haben. Vermutlich geht es mir wie den meisten – die Zahlen schaue ich mir schon lange nicht mehr an. Über den Satz habe ich dennoch nachgedacht, auch darüber, wie heftig derzeit die Wetter wüten. Krank wird man, wenn das Immunsystem die Last der Bedrohungen nicht mehr schafft und der Geist durch Schock und Schreck belastet wurde. Da haben wir in Würzburg genug gehabt in den letzten Wochen. Das ist ein von mir konstruierter Zusammenhang zwischen Schock und Zahlen, ebenso wie zwischen Missstimmung und Wetter. Dennoch spiegelt derzeit häufig das Außen unser Inneres wider. Wir sind aufgewühlt, genervt, verwirrt, das Wetter ebenso. Die Schäden sind riesig. Die Ernten sind in Gefahr.
Wir lernen derzeit auf allen Ebenen, was es bedeutet, dass alles mit allem verbunden ist. Was muss die Erde noch tun, damit wir hinschauen und aufwachen? Früher hätten die Winter nach solchen Sommern in der Hungersnot geendet. Wir importieren das Getreide (das dann anderen fehlt, doch das merken wir nicht) und fertig. Da wir nicht mehr direkt davon abhängen, was auf der Scholle vor unserer Haustür wächst, erleben wir solche Naturkatastrophen eher geldgefiltert.
Menschen bekommen derzeit selbst die einfachsten Dinge nicht mehr auf die Reihe, sind total überreizt vom Lärm, der wieder herrscht, überfordert von Kontakten und dem, was nach 18 Monaten zuhause in den Köpfen geschehen ist. Alltagsroutinen von früher funktionieren nicht mehr. Wir haben uns unseren jeweils eigenen Gang angewöhnt, wie schaumgebremst, alles kostet Mühe. Das ist auffallend und erschreckend.
In dem Tempo retten wir weder die Welt noch sorgen wir dafür, dass Dinge auf gute Wege kommen. Wir brauchen Inspiration, Mut, Vertrauen und eine gewisse Unaufgeregtheit. Wir rasten so schnell aus aus nichtigen Gründen. Kommen wir mal wieder runter. Stellen wir uns dem Leben mit frischer Kraft und voller Schwung, denn es gibt jede Menge Herausforderungen! Alleine das hat genug Power, um uns vom Stuhl zu reißen. Erinnern wir uns bitte daran, dass wir unser Leben gestalten, es aus uns heraus schöpfen und kreieren. Jetzt gilt es, ins Tun zu kommen an allen Ecken und Enden. Die einen brauchen Hilfe beim Wiederaufbau dessen, was vom Wasser zerstört wurde. Andere benötigen Ermutigung, Schwung und Lebensfreude. Wir alle brauchen jede Menge Liebe, Leichtigkeit und tiefstes Vertrauen auf eine gute Zukunft. WIR sind Zukunft. Wir gestalten Zukunft. Wir geben die Richtung vor. In welche magst du steuern? Welches ist die beste Kreation von Welt und Zukunft, die du dir vorstellen kannst? Was ist heute dein Beitrag, damit sie Wirklichkeit wird?
Allen einen kraftvollen Marstag.
Danke an Ursula für das Foto!