Nur im äußersten Notfall soll man zu gewaltsamen Mitteln greifen (wenn auch bei Rochefoucault bei der Suche nach dem Glück). Ich habe heute auch zu Notfallmitteln gegriffen. Ein gutes Gespräch mit einem Klienten geht zu Ende. Wir besprechen einen neuen Termin. Der Klient wird plötzlich still, blass und atmet schwer. Erklärt mir, dass das jetzt schon das dritte Mal diese Woche so ist. Wir warten ein bisschen ab. Hinlegen. Blutdruckmessen. Der Puls rast. Da Diabetiker, die Routinefrage: Wann hast du das letzte Mal was gegessen? Keine Ahnung, gestern. Ein winziges bisschen Traubenzucker zum Test, ob es besser wird, nein. Ein Schluck Wasser löst Übelkeit aus. Die Hände werden kalt, Zittern kommt dazu. Kurz beobachtet und dann die Entscheidung – Notarzt.
Ganz fix ist ein super routiniertes, gut gelauntes und supernettes Team da. Prüft Zucker, Puls, Blutdruck, EKG. Vorhofflimmern. Ab ins Krankenhaus zum Check in der Kardiologie. Im Rettungswagen die Infusion angelegt und los geht’s, vorab Anruf in der Klinik, dass da gleich ein Herznotfall kommt.
Dann die Familie ruhig verständigt, das Auto sicher abgestellt. Jetzt können die Ärzte im Krankenhaus schauen, was mit dem Herzen ist und die entsprechenden hilfreichen Maßnahmen einleiten. Wer weiß, ob das nicht supergut war, dass das gerade hier bei mir passiert ist, denn wir bleiben in aller Regel ruhig und handeln, was jemand daheim ganz alleine in der Form vielleicht gar nicht mehr selbst tun kann.
Da bin ich immer froh, dass Fortbildung in Erster Hilfe für uns dazu gehört und wir keine Scheu davor haben, notfalls eben die „heftigeren Maßnahmen“ wie Notarzt herbitten einzuleiten, auch wenn niemand gern überraschend ins Krankenhaus geht.
Es ist so beruhigend zu wissen, dass wir Hilfe bekommen können, wenn es nötig ist. Dass es den Rettungsdienst gibt, das Team total entspannt und freundlich war, parallel gearbeitet hat und alles fix gegangen ist. In Anbetracht dessen, was gerade in der Welt geschieht, ist es ein Geschenk, dass heute so schnell Hilfe möglich war. Und wer weiß, ob der Klient nicht heute auf der Suche nach dem Glück nicht einen guten Schritt vorangekommen ist und bald froh sagen kann: Zum Glück konnte Schlimmeres verhindert werden.
Gestreifte Zucchini sind nicht nur optisch schön.