Manchmal fällt einem gänzlich unerwartet ein bezauberndes Geschenk in den Schoß. Auf Facebook sieht jemand mein Foto. Erinnerungen steigen auf, sie hat mich schon einmal gesehen. Dann kommt das Bild klar nach oben, Daniela schreibt mich an und dankt mir. Der Grund: Vor Jahren war ich für Hansehaus in einem Möbelhaus mit einer Aktion an einem Stand. Die Menschen wollten Möbel kaufen und nicht unbedingt nebenher Infos über Häuser haben, aber einige bleiben doch stehen. So auch eine erschöpfte junge Mutter, wir sprachen kurz. Und jetzt, wirklich viele Jahre später, schreibt sie mir: „…. wir sind ins Gespräch gekommen. Ich war an diesem Tag so unfassbar müde und am Ende (Schlafmangel und Erschöpfung als junge Mama) und Du warst so unglaublich warmherzig und freundlich. Das Gespräch mit Dir war gar nicht lange, aber Deine liebevolle und wertschätzende Art, habe ich als stärkend erlebt und tatsächlich in den letzten Jahren immer wieder daran gedacht“.
Wie großartig, wenn jemand so etwas rückmeldet. Wie wunderbar, wenn ein kleiner Moment reinen Menschseins so lange nachklingt und immer wieder Kraft gibt.
Wir alle haben in diesen Zeiten Menschlichkeit massiv nötig. Wir alle erinnern uns an Momente, in denen jemand einfach zugehört, ein gutes Wort gesagt hat, eine Tasse Tee hinstellte oder einfach nur da war. Es sind oft nicht die großen Aktionen, die uns in Erinnerung bleiben, sondern diese Innehaltmomente im Chaos der Welt.
Menschlichkeit ist Herzenswärme, ich finde das Wort Güte zauberhaft. Da solche Momente für uns kostbaren Schätze sind – wo kann ich heute so einen Moment herstellen für einen Menschen, dem es gerade nicht gut geht? Sollte es dir gerade nicht gut gehen, weil dich viele Ängste, Sorgen und Nöte plagen: Schließe einfach mal kurz die Augen und stell dir vor, wir sitzen nebeneinander auf einer sonnengewärmten Bank unter einer uralten Kastanie. Die Kastanie hat ihre Blütenkerzen aufgestellt und schickt rosaroten Zauber auf uns. Wir blicken ins Land. Die Sonne zaubert Lichter durch das frische Grün. Bienen summen, die Vögel geben ihre schönsten Lieder zum Besten, um den Frühling zu feiern. Wir sitzen da, fühlen uns gut miteinander und es braucht keine Worte. Unsagbares, Unnennbares schwingt und wird liebevoll ohne Fragen ins Herz genommen. Trauer wandelt sich. Angst fliegt mit dem leisen Frühjahrshauch davon. Es braucht nur ein offenes Herz, mehr nicht.
Allen einen kraftvollen Dienst-ag. In welchen Dienst möchtest du heute deine Kraft stellen? Wem wirst du heute ein Lächeln schenken und von wem bekommst du eines? Lasst uns eine Welle der Herzlichkeit aussenden. Und eine Welle der Dankbarkeit, dass solche Momente immer möglich sind und wir sogar manchmal in Sternstunden eine Rückmeldung bekommen, was eine vielleicht auch nur ganz kurze Begegnung ausgelöst hat. Insofern schicken wir heute auch gleich mal allen erschöpften Müttern und Vätern unsere Kräfte und Mut, die herausfordernde Zeit gut zu überstehen. Sie hüten die großen Schätze, die ein Land hat – die Kinder, die Zukunft.
Danke an Stephanie für das wunderbare Winterbild.