Meinen Weg neu finden

Nun sind unsere Sinne nach draußen orientiert. Farben, Wärme, Licht, Vogelkonzert, Luft und Sonnenschein ziehen Nase, Auge und Ohr in die Welt hinein, mehr als im Winter, wenn wir stärker nach innen orientiert sind.

Sich verlieren, um sich zu finden – wie oft erleben wir das, manchmal mit Sorge, dass wir uns vielleicht nicht mehr wieder finden, wie es gestern in einem Klientengespräch anklang: Werde ich meinen Weg wieder finden? Ich glaube, wir verlieren unseren Weg nicht, wir sehen ihn nur immer wieder nicht und tappen wie im Dunkeln, suchend, irrend und vielleicht auch mit Angst im Herzen. Da darf man sich erinnern an Hilde Domins Satz aus ihrem Buch „Nur eine Rose als Stütze“ aus dem Jahr 1959: „Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug.“

Es gibt nicht immer eine Versicherung, dass die Luft tragen wird. Manchmal fallen wir auch, straucheln, stürzen und müssen uns wieder aufrichten, was oft sehr mühsam ist. Leben ist lernen, ist nicht „alles fällt mir zu“. Leben bedeutet, sich oft genug etwas zu erringen, mit Mühe, mit Anstrengung, ich bin eingeladen, mir etwas „zu eigen“ zu machen, denn nur dann ist es auch zu mir gehörig.

 

Allen einen bewegten Merkurtag.

 

Pfingstrosen sind einfach wunderbar. Stephanie hat dieses Prachtexemplar fotografiert. Danke dir!

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