Mit Freude arbeiten

Mit Freude arbeiten – das gelingt nicht immer und mit jeder Arbeit. Es gibt keine Sache, die immer nur Freude macht, vermute ich. Vieles an unserer Arbeit ist Routine oder muss einfach gemacht werden. In seinem Buch „Der Prophet“ beschreibt Khalil Gibran Arbeit berührend als „sichtbar gemachte Liebe“.

Neben meiner Tätigkeit in meiner Praxis und den Kursen in unserer Schule pflege ich meinen Bruder. Das ist eine Vollzeitstelle vom Stundenaufwand her. Ohne Hilfe geht rein gar nichts. Das Besondere daran ist, dass es auch eine schöne Aufgabe ist (ja, er kann auch gewaltig nerven), denn man sieht, was man geschafft hat.

Ich lerne täglich dazu mit ihm, seit 55 Jahren. Vor allem, dass Hilfe annehmen manchmal lebensnotwendig ist. Dass man vertrauen darf, dass jemand kommt und füttert, wickelt, katheterisiert, Zucker misst und richtig reagiert, für Bewegung sorgt bei Querschnittlähmung, für Unterhaltung und tröstet, wenn alles für Angst oder Schmerz sorgt. Wann immer ich meine, meckern zu müssen, fällt mein Blick auf ihn und ich habe keinen Grund zur Klage.

Allen, die für andere Menschen sorgen, sei es als Eltern, als Pflegende, als helfende Menschen aller Art gilt mein tiefer Respekt. Andere Lebewesen (das bezieht sich ebenso auf die gesamte Natur!) schützen, sie zu hegen und zu pflegen und ihnen zu ermöglichen, würdevoll zu leben, ist ein Geschenk, das dem ganzen Planeten zugute kommt.

 

 

 

Sigrid hat diese wunderschönen Pfingstrosen im Garten und für alle, denen das Herz nach Blütenpracht ist – hier, bitteschön! Danke an Sigrid  für das Bild.

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