Mittwochs-Nachdenk-Input

Fink und Frosch

Danke allen, die bei der ersten GlücksWERKstatt nach der Sommerpause zum Thema Märchen mitgemacht haben. Was für großartige Erinnerungen haben wir alle an unsere Märchenstunden. Magisch! Da passte das Foto vom Froschkönigsbrunnen perfekt.

Am Morgen hörte ich auf einer langen Autofahrt Radio und der Ansager feierte begeistert das „tolle Sommerwetter“. Am Vortag sagte mir eine Landwirtin, dass der Schaden auf den Feldern derzeit bei 30.000 Euro liegt – die Herbstsaat ist durch die anhaltende Trockenheit nicht aufgegangen und auch ein Regenintermezzo am Wochenende wird vermutlich das nicht mehr ausgleichen können. Von anderen höre ich, wie massiv die ohnehin bescheidene Getreideernte befallen ist von Käfern bei der Hitze. Am Mittag berichtete mir ein Gartenbesitzer, dessen ganzer Stolz seine unglaublich schönen Buchsbäume sind, dass er mit Waschnüssen, Neemöl und dem Einpacken in schwarze Folie versucht hat, dem Buchsbaumzünsler den Garaus zu machen und dass er hofft, dass die Wespen ihm weiterhin helfen gegen die kleinen Raupen, während mir vorhin jemand berichtete, er hoffe, dass die Wespen bald verschwinden, damit er wieder in seine Garage kann, denn dort haben sie ein großes Nest gebaut. Beim Märchenabend berichtete ein Förster, dass er Sorge vor den Herbststürmen hat, denn viele Bäume haben durch die Trockenheit morsche Äste, die dann brechen, wenn der Wind hindurchfegt.

Wetter macht mehr mit uns, als wir so gemeinhin glauben. Wetter ist nicht Klima, das dürfen wir nicht in einen Topf werfen. Es gilt hier ganz besonders „Des einen Leid, des anderen Freud“, denn Biergartenwirte und alle mit Außengastronomie, Eisverkäufer, Tretbooten, Strandkörben, Radverleih und anderem haben vermutlich in diesem Sommer wenig zu klagen. Dennoch stehen Monate Trockenheit 68 Billionen Liter Wasser in den Wirbelsturmwolken von Florence gegenüber, zeigt uns das Jahr auf, welche Szenarien denkbar sind.

Ist an der Theorie „oben wie unten, außen wie innen“ etwas dran, können wir Menschen viel tun. Nicht nur unseren Umgang mit dem überdenken, was uns Mutter Erde schenkt, sondern auch überlegen, was wir mit unseren Einkäufen unterstützen – die Plastiklobby, die Pharma/Chemiefront, die Hybridsamen? Jeder Einzelne hat Einfluss, wir nennen das Selbstwirksamkeit. Und wir sollten auch einmal einen ganz entfernten Gedanken ins Auge fassen – könnte auch ein innerer Seelenfrieden, ein freundlicher, aufgeschlossener, wertschätzender, respektvoller Umgang mit allem, was wir vorfinden, sei es Mensch, Tier oder die gesamte Schöpfung, nicht auch dazu beitragen, dass wir das Klima verbessern? Sonst enden wir nicht nur mit unseren Temperaturen, Niederschlägen und Wetterkapriolen im Chaos. Beginnen wir bei uns selbst als erstem Schritt. Und dann lassen wir diese wunderbare Pflanze einfach ganz fröhlich wachsen und sich mit anderen Pflanzen zu einem großartigen bunten Teppich ausbreiten, der blüht, samt, wächst und ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Allen einen freudigen merkurialen Wochenteilungstag.

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