Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um? So wie mit uns selbst? Beim Welt im Wandel-Kongress am Wochenende klang oft das Thema Lebenssinn an, aber auch die Frage danach, wie wir mit uns selbst umgehen. Das ist die Grundlage für unseren Umgang mit dem Gegenüber und letztlich der Welt.
Konstantin Wecker stellte vor Jahren fest: „Wer nicht genießt, wird ungenießbar“. Damit ist vielleicht gemeint, dass alles seine Zeit hat. Es gibt eine Zeit des Arbeitens, eine Zeit des Schlafens, des Feierns, des Dankens, des Gesprächs, der Stille. Stille, Schweigen, Gebet – auch das war bei diesem Kongress in vielerlei Vorträgen Thema, aus verschiedenen Blickwinkeln und unterschiedlichen Intentionen heraus. Wir verlernen gerade, still zu sein, das Schweigen wertzuschätzen. Permanent wollen wir uns zulärmen lassen.
Es braucht die Zeiten des Rückzugs von dem Lärm der Welt, damit wir wieder in ein angemessenes Verhältnis zu den Dingen finden. Oft wird manches überschätzt. Nur weil es laut und nervig ist, ist es nicht wichtig, das haben wir bereits beim Tamagotchi vor Jahren gesehen, oder? Heute sind es die anderen Taschenkobolde, die uns Lebenszeit rauben und deren Technik sich immer weiter ausbreitet mit ungeahnten Folgen für den Planeten. Es geht nicht nur um Elektronikschrott und Plastikmüll, um 5 G und anderes, sondern es geht darum, was unsere Aufmerksamkeit fesselt.
Hier müsste man fast die drei Siebe des Sokrates auch auf diesen Lebensbereich ausdehnen und fragen: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig? – Mal Hand aufs Herz, wie viel von dem, womit wir uns tagein, tagaus befassen, erfüllt diese Kriterien? Mehr von Wahrem, Gutem und Not-Wendigem.
Allen einen frühlingskräuterigen Mittwoch!
Nicht umsonst heißt es Prachtspiere. Lieben Dank an Theresa für das Foto vom Garten.