Montags-Nachdenk-Input

Ferienzeit bedeutet für mich erstmal Aufräumzeit. Da wir an den Wochenenden Kurse haben, fallen solche Zeiten bei uns für Ausräumen, Anschauen, Sortieren, Saubermachen weg und verlagern sich in die Urlaubstage. Klar kann man unter dem Jahr von Sommer auf Winter im Kleiderschrank durchtauschen, aber die Dinge mal wirklich gründlich in die Hand nehmen, prüfen, saubermachen, in den letzten Ecken kruscheln braucht Zeit. Küchenschränke und vor allem das Vorratsregal benötigen Aufmerksamkeit. Alles wird einmal rausgenommen und angeschaut, geprüft und neu eingeräumt.

Gestern Abend zur Belohnung ein besonderes Erlebnis: Haus-Konzert in Schloss Friesenhausen. In wunderbarem Ambiente gab es zwei Klaviertrios, eines von Clara und eines von Robert Schumann, moderiert von Siegfried Großmann, der mit seinen 81 Jahren den Klavierpart meisterte und viel erzählen konnte über die Familie Schumann. Trauriges Verbindungsglied beider Konzerte ist der erste Sohn von Clara und Robert Schumann, Emil. Geboren nach drei Töchtern, schrieb Clara ihr Werk während der Schwangerschaft, Robert seines nach dem Tod des Kindes, das mit sechs Monaten verstarb. Eine Kunstform, zwei Menschen, total unterschiedlich in der Musik und in dem, was sie im Zuhörer auslöst. Großartige Solisten, denn im Trio ist jeder Solist bei Geige, Cello und Klavier. Ein sehr interessiertes und engagiertes Publikum und eine weitere Besonderheit – auf dem Flügel, auf dem beim Konzert gespielt wurde, hat Clara Schumann vermutlich ebenso wie Johannes Brahms selbst schon gespielt, er hat also die alte Stimmung. Immer im August findet das Hauskonzert statt, am zweiten Abend wird dann im nahegelegenen Schloss Craheim das gleiche Programm musiziert. Die nächtliche Heimfahrt bei strahlendem Halbmond und herrlichem Sternenhimmel gibt einem dann die Möglichkeit, das Gehörte nachklingen zu lassen. Wunderbare Momente.

Danke an Theresa für das tolle Foto des Eingangs zu Schloss Friesenhausen.

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