Steffis Foto nimmt uns mit in die Natur, in der eine gesunde Stille herrscht. Viele haben zum Wochenende gefühlt abgeschaltet. Die permamente Gier nach Input lässt glücklicherweise nach. Sortieren ist innere Arbeit, da hilft der permanente Hype in den Medien nicht. Vermutlich haben jetzt alle Klopapier, sind die Schränke voll und hoffentlich ist in den Köpfen angekommen, was nun angebracht ist. Am Nachmittag werden wir neue Informationen bekommen, wie es ab morgen weitergeht.
Die Lage ist mit einem plötzlichen Todesfall vergleichbar, mit dem man nicht hat rechnen können. Alles erscheint unwirklich, weit weg, Zeit verliert ihren normalen Lauf. Das Gehirn muss erst in kleinen Etappen in der Realität ankommen und das Erlebte verarbeiten. Schock. Die Situation verlangt Verhaltensweisen, die nicht zum erübten Repertoire gehören. Aber bedenken wir: Menschen sind extrem anpassungsfähig. Beweisen wir das.
Interessant fand ich die kollektiven Wellen, die wir beobachten konnten. Von Ignoranz (alles halb so wild) über Erkenntnis, was wirklich ist (das braucht etwas, bis es begriffen wird), von Applaus für die Pflegekräfte, den sie nicht hören konnten, weil sie rund um die Uhr im Einsatz sind über die Erkenntnis, dass unser Gesundheitssystem wie viele andere Systeme aus Spargründen Mängel aufweist, die in so einem Ausnahmefall Schwierigkeiten bereiten. Am Freitag waren Versuche, Kurse online übers Netz laufen zu lassen, fast zum Scheitern verurteilt, weil offenbar alle im Netz unterwegs waren und wir sehen – nein, das Netz ist weder schnell noch überall und allzeit verfügbar.
Das schöne Wetter hat bei vielen bewirkt, dass das Gehirn nicht so gut funktioniert hat bzw. im Stadium der Verweigerung stehen geblieben ist – alles raus und angrillen! Vielleicht verdanken viele ihr Leben dem Regen und der Kälte gestern, zumindest bei uns. Solange wir fake news, Verschwörungstheorien und diverse Meldungen verschiedenster Lager nicht von Fakten unterscheiden können, fehlt uns ein wenig die Orientierung. Alles war too much.
Schauen wir, welche Entscheidungen die Bundesregierung treffen wird. Die Gesunden haben jetzt die Aufgabe, den Laden Welt im Hintergrund soweit wie möglich am Laufen zu halten. Jeder ist aufgefordert, das Seinige zu tun – es gibt genug Listen zum Eintragen/Helfen für die, die sich das zutrauen. Die anderen bleiben daheim und verhalten sich einfach ruhig, auch das ist gut. Es kommt auf das Wir an! Das heißt in diesen Tagen: die, die Zeit haben, können sie zum Denken nutzen und für Ideen, die offenkundigen Probleme in naher Zukunft zu ergreifen und zu lösen. Alle, die jetzt tausend Mal mehr zu tun haben als sonst – Danke. Wenn ihr etwas delegieren könnt, tut es. Sagt rechtzeitig Bescheid, wenn es zu viel wird.
Bleibt ruhig. Versucht, die Infokanäle zu verringern, um Angst klein zu halten. Wer Angst hat – zwei Stunden am Tag werden wir ab 23. 3. Angstsprechstunde haben, da könnt ihr euch per Mail anmelden (christine@seelengarten-krokauer.de) und habt 20 Minuten Zeit, mit mir zu sprechen. Das kann schon mal viel Druck rausnehmen. Auf Facebook werden wir jeden Tag ein kleines Video posten mit Tipps, wie ihr durch die Zeit daheim kommt. Unsere Praxis SeelenGarten ist geöffnet und auf Telefon umgestellt, ihr könnt also jederzeit einen Termin bekommen. Die Kurse, die im LebensRaum online möglich sind, werden online laufen, wir informieren alle Schülerinnen und Schüler entsprechend.
Allen einen guten Wochenstart und bleibt gesund.