Montags-Nachdenk-Input

Drei Filmtage liegen hinter uns. Wir sind von 0 auf 100 gesprungen und haben sämtlich Kurstage der nächsten Zeit gefilmt, so dass alle Schülerinnen und Schüler weitermachen können in ihren Ausbildungen. Da wir keine Ahnung davon haben, war das eine gigantische „Dehnung des Geistes“, wie Veit Lindau das so schön sagt. Dehne deinen Geist – jo. Dehne deine Stimmbänder, würde ich es für mich persönlich sagen, denn es sind 20 Stunden Kurszeit, die ich eingesprochen habe.

Jetzt, nach der letzten Klappe, der Aufruf des Coronaradars. Krasse Zahlen in Italien und weiterhin rasant steigende Zahlen bei uns. Bilder aus Berlin, die mich erschreckt haben – Menschenmengen, dicht beieinander, im Sonnenschein.

Wir sehen jedoch vor allem die unglaublichen positiven Dinge, die geschehen sind. Menschen kümmern sich mit einem Mal um ihre Nachbarn. Sie setzen sich für andere Menschen ein. Sie nähen spontan Masken, Kittel, geben alles. Sie tanzen, sie singen und klatschen, um die Moral der Welt zu heben. Sie chanten Mantren, um Liebe auf den Planeten zu senden. Sie pflegen, sie kochen, sie kümmern sich.

Ich freue mich über alle Aktionen, die uns Wissen und Vertrauen zurückgeben – Menschen können sich auf einander verlassen. Sie lassen sich etwas einfallen, um Freude zu bereiten. Sie schenken sich her und sie geben alles. Wie könnten wir da den Glauben an die Menschheit verlieren?

Lasst uns alles, was wir wissen, was wir brauchen, was wir können, in den größten Topf aller Zeiten werfen. Dort braut sich das neue Glück des Planeten zusammen. Eine Welt, in der Menschen verstanden haben, dass die Natur kein Selbstbedienungsladen ist, in der es um Miteinander geht. Wo wir erkennen, dass Indras Netz die Verbindung der Herzen ist, die sowohl Hirn als auch Bauch mit einbeziehen darf. Dass wir auf kluge Köpfe hören, alles prüfen und an einem Strang ziehen werden.

Wenn Corona für etwas gut war, dann für das Aufwachen aller. An jedem Fleck der Welt geht ein Ruck durch die Menschen: JETZT ist die Zeit, die neue Welt zu gestalten. Mit Verstand. Mit dem optimalen Wissen, mit der genialen Verbindung von Wissenschaft und Herzensmenschen. Mit viel mehr Selbstverantwortung und -beteiligung. Mit Liebe zum Boden, der uns nährt, mit Achtsamkeit für die Bedürfnisse aller, nicht nur unserer eigenen. Mit dem Mut, neue Wege zu gehen. Mit Musik, die uns dabei begleitet und mit offenen Händen, die bereit sind, den anderen zu halten, zu pflegen, anzupacken, wo Aufbau notwendig ist und Mauern in Köpfen einzureißen, die sowas von vor 14 Tagen sind. Sei dabei. Be human.

 

Danke allen, die aufwachen und merken – JETZT ist die Zeit.

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