Beeren reifen. Der Gefrierschrank füllt sich bis Zeit ist, alles einzukochen. Kleine Vitaminpillen in vielen Farben. Geschenke des Gartens an uns. Erdbeeren vor den Schnecken retten und feststellen, dass die Schnecken den gleichen Gedanken hatten. Sie lassen gern eine halbe Erdbeere übrig, sie sind fairer als ich es wäre.
Vieles ist anders als die Wochen zuvor. Menschen gehen wieder zur Arbeit, Kinder in die Schule und doch zeigen die neuesten Ereignisse, dass Corona lange noch nicht vorbei, die Gefahr nicht gebannt ist. Zahlen steigen und ich lese, dass das „nicht wichtig sei“. Im Austausch mit den Menschen fällt auf, dass wir die Orientierung einigermaßen verloren haben. Keiner kann mehr realistische Einschätzungen vornehmen. Bilder aus Stuttgart lassen mich fassungslos zurück – ein paar Wochen kaum Kontakt im Außen und dann muss alles via Randale ausgelebt werden?
Auf der anderen Seite das Vertrauen, dass alles, was negativ ist, seine positiven Gegenparts findet, nicht nur in der Natur strebt alles nach Homöostase. Plünderungen, Scheiben einwerfen, Gewalt in jeder Form werden niemals Gutes hervorbringen, nur strengere Sicherheitsmaßnahmen und härtere Vorgehensweisen. Besonders krass, wenn Menschen danebenstehen und ihre Handys zücken, während 20 Meter entfernt solche Dinge geschehen.
Es wird Zeit, dass wir wieder lernen, wie man miteinander umgeht. Respekt, Achtung und Wertschätzung gebühren jedem Menschen im Gespräch. Sprechen kann man über alles, selbst wenn die Meinungen oft sehr weit auseinanderliegen mögen. Wenn jeder seinen persönlichen, eingeschränkten und beengten Sichtweise-Rahmen verlässt und sich beide Seiten auf einem neutralen Boden treffen, kann viel entstehen, denn „Jenseits der Idee von Gut und Böse liegt eine Wirklichkeit, dort werden wir uns treffen.“ hat Rumi sehr treffend festgestellt. Es wird sehr hohe Zeit, dass wir diese Wirklichkeit allesamt aufsuchen.
Allen einen friedlichen und freundlichen Wochenstart.
Danke an Steffi für das Käferfoto!