Nein.

Schön war es am Dienstagabend in der Alten Synagoge in Kitzingen. Viele Menschen haben sich eingefunden zum Thema „Neinsagen“. Ja und Nein sind die schwersten Worte, befand Pythagoras. Wir tun uns, vor allem wenn wir weiblich sozialisiert sind, mit dem Neinsagen oft schwer, fürchten Liebesentzug oder dass Menschen schlecht über uns sprechen. Das Gegenteil ist meist der Fall, denn Menschen, die sich klar positionieren, sind respektiert für ihre Haltung. Wer Ja sagt und meint, wer Nein sagt und meint – das ist klar, verlässlich und eindeutig. Keine Diskussion, kein Gequengel. Wir haben das Nein eurythmisch erlebt und festgestellt, dass es fast spielerisch wirkt in der Gestaltung der „N“ und uns wie anstupsen kann mit der Frage: „Meinst du es wirklich so? Dann sag es auch so.“ Das ist sehr hilfreich, wenn uns ein Ja über die Lippen schlüpfen mag und wir uns im nächsten Moment die Zunge dafür abbeißen könnten. Die Erkenntnis, dass zu viele Begründungen ein Nein auch wieder abschwächen, war vielen auch neu.

Wo sagst du Ja, wenn du Nein meinst? Wie fühlt sich das für dich an? Wie wäre es, wenn du das Nein einfach probierst und es nicht wie eine vorsichtige Frage formulierst, sondern einen dicken Punkt dahinter setzt, auch stimmlich? Kleine Hilfe: „Ja.“ und „Nein.“ sind vollständige Sätze, wenns drauf ankommt. Einen mutigen Neintag dir.

 

Ursula hat dieses Foto gemacht, Dankeschön!

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