In letzter Zeit fällt mir immer wieder ein Satz ein im Kontakt mit Menschen „sich nicht zu wichtig nehmen“. Uns wird nicht sehr oft bewusst, wie viel Egoshooting am Start ist, wenn wir uns permanent auf Rang 1 der Bedeutsamkeit setzen und sagen „Jetzt geht es mal nur noch um mich“. Natürlich ist es wichtig, eine gute Selbstfürsorge ins Leben zu integrieren, das ist nicht das Thema. Aber permanente Nabelschau, die einem oft vorgeführt wird, ist nicht immer zielführend.
Die Entwicklung des Ego hat wenig mit Erleuchtung, Spiritualität und rosa Wolken zu tun, sondern bedeutet harte Arbeit, sich immer wieder darüber klar zu werden, dass wir uns in die Tiefe kennen lernen sollen, erfahren, welche Bedürfnisse wir haben und wie wir sie erfüllen können UND irgendwann zu verstehen, dass „ich will“ nicht „gesundes Ego“ ist, sondern oft innere Leere und wir lernen dürfen, das Ego auch wieder loszulassen. An dem Punkt kann dann die These „ich nehm mich selbst nicht mehr ganz so wichtig“ unterstützen. Nicht, damit Menschen, die sich selbst nicht sehen, in dieser Haltung bestärkt werden, sondern damit wir wieder auf ein gutes Maß für unsere eigene Bedeutung kommen. Ars vivendi, die Kunst des Lebens, ist eben eng mit Ars moriendi, der Kunst des Sterbens, verbunden.
Allen einen guten Frei-tag.
Stephanie nimmt uns an einen wunderbaren Ort mit und schenkt uns mit ihrem Foto herrliche Augenferien. Danke dir!