Prachtvolle Tage

Es bleibt eine Menge liegen, wenn man ein paar Tage unterwegs ist, vor allem merkt man das im Sommer, wenn man einen Garten hat. Die grüne Hölle ist zum grünen Höllenurwald geworden und etwas anderes ist in dieser Woche geschehen: Alle Rosen haben sich zur Blüte entschlossen. Unser Garten ist ein Meer an Rosenblüten, da wir Fans alter englischer gefüllter Rosen sind. Die Duftrosenhecke ist ein Traum und unser englischer Rosenvorgarten eine Wucht. Das lenkt das Auge massiv vom „Untergrund“ ab, zumindest für die nächsten Tage.

Hinten war das Rasenmähen (okay, ein Rasen ist das nicht, das Wort ist echt übertrieben für unsere paar Unkrauthalme zwischen den Obstbäumen) fast nicht mehr möglich, so hoch war es in den paar Tagen gewachsen. Die Heilkräuter teilen sich dieses Jahr das Beet mit den Beikräutern. Es ist nicht immer alles wunschgemäß machbar und ich finde, dass die Mischung genau das ist, was wir brauchen – keine perfekten Beete ohne jedes Hälmchen. Wir haben keinen Millimeter nackten Boden, denn entweder haben wir unter höhere Pflanzen andere kleine gesetzt, die weniger Licht brauchen oder die Natur hat das Klettenwurzellaubkraut reichlichst ebenso wie Klee in allen Sorten und vieles mehr verteilt. Alles blüht und hat seinen Platz. Im Grunde mag ich diese Form der Natur wesentlich lieber, aber ab und an muss ich doch darauf achten, dass die neu gesetzten Pflanzen vom Frühjahr eine realistische Chance haben, denn sie sind klein und brauchen Fürsorge.

Erstaunlich: die Woche im Allgäu waren wir im Kurs fast den ganzen Tag draußen (ich sage nur: Bewegung als Kursthema, Kneippanwendungen zum Üben perfekt im Sommergarten, Heilkräuterkunde), das ging problemlos im Schatten. Kaum daheim, greifen die Grasmilben an – nach drei Minuten schon. Da merkt man deutlich die viel höhere Feuchtigkeit im Allgäu, da gibt es weniger Probleme mit dem Getier, das mir hier echt zu schaffen macht. Ich habe es sehr genossen, im Allgäu jeden Tag in den traumhaften Gärten unterwegs zu sein und das lag nicht nur am Abwaschen mit Obstessig, das mache ich hier auch. So erlebe ich einfach die klimatischen Unterschiede sehr deutlich, was spannend ist.

Es ist, wie es ist. Wenn es heiß ist, wird das Trinken hochgekurbelt und der Wasserschlauch liegt bereit, um immer wieder zwischendurch einen herrlichen Knieguss oder einen Armguss zu machen. Wenn man sich jetzt dabei nasser macht als gedacht – kein Problem, es trocknet schnell. Jetzt ist die perfekte Jahreszeit, sich hier gute Routinen anzugewöhnen, denn der nächste Herbst und Winter kommen bestimmt und ein gutes Immunsystem könnte da die halbe Miete sein. Also – ran an die Wassereimer zum Wassertreten, ran an den sachten Gartenguss fürs Gesicht (optimal wäre ein Kneippgießrohr für die Dusche oder einen schlichten Kneippaufstecker für den Gartenschlauch, damit man schön gießen kann, kostet nicht viel und ist einfach perfekt).

Rein mit Obst und Gemüse als Rohkost! Jetzt gibt es die herrlichsten bunten Teller und bei Hitze ist auch eine kalte Suppe mit Tomaten und Gurke wunderbar.

In den nächsten Tagen werde ich euch ein bisschen was aus der Kneipptrickkiste mitteilen, damit ihr gut durch die Hitze kommt.

Für die Sommerfans – genießt es, habt Freude. Noch sieben Tage bis Johanni. Dann starten wir in die schöne zweite Jahreshälfte. Wir brauchen Hitze, wir brauchen Kälte, wir sind beschenkt mit Übergangszeiten, was viele andere Länder nicht haben. Wie reich sind wir allein dadurch!

Was ist dein bester Tipp gegen Hitze? Vielleicht profitieren andere Menschen sehr von deinen guten Ideen. Ich freue mich, wenn du mir einen tollen Tipp dalässt, denn die heimlichen Tricks sind oft die besten! Vielen Dank und alle anderen, die vielleicht zu wenig trinken oder wissen, was sie tun können, haben großen Nutzen. Schauen wir vor allem darauf, dass unsere älteren Mitmenschen genug zu trinken haben und vor allem auch die Tiere im Schatten sind. Dann wird es ein guter Sommer.

Allen einen liebevollen Venustag.

 

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