Wer möchtest du sein in einem Jahr? Die Frage ist deshalb wichtig, weil du in einem Jahr das Resultat der Mikroroutinen und Denkweisen bist, die du HEUTE hast. Viele von uns sind derzeit deshalb so krass drauf, weil sie letztes Jahr um die Zeit in eine massive Angst und Hilflosigkeit gerutscht sind. In unbekannten Situationen reagieren wir unterschiedlich. Die einen verfallen in Aktionismus und wollen schnelle Lösungen generieren, die anderen warten ab, wieder andere ziehen sich ängstlich die Decke über den Kopf und wollen nichts mehr wissen und noch andere suchen sofort den Schuldigen an der Misere.
Wie auch immer wir gestrickt sind, in den letzten zwölf Monaten haben wir viel erlebt und wahrgenommen, viel gelernt und uns gewundert. Darüber, wie im Jahr 2020 keiner gewagt hat zu sagen, dass er die gesamte Situation nicht einschätzen kann – weil wir heute so gut wie kein komplexes Geschehen mehr alleine für sich betrachtet einschätzen können, dazu ist alles zu verflochten und unübersichtlich. Wie wir kommuniziert haben und kommunizieren über Solidarität und Wir (was so viel Hoffnung in mir ausgelöst hat) hin zu Zwist, Hass und Zerfall von Kultur und Freundlichkeit. Unsere Kommunikation ist leider keine mehr. Menschen tragen sehr viel mit, wenn sie erklärt bekommen, was Sache ist. Und ich denke mir, dass jeder anders mitgewirkt hätte an Ideen und Lösungen, wenn die Einladung dazu ausgesprochen worden wäre.
Der Schwarm ist nicht dumm. Oft genug gibt es für schwierige Fragen ganz schlichte Antworten. Doch der weltweite Schwarm wurde nicht gefragt, aus Sorge, dass das mangelnde Kompetenz signalisieren könnte. Ich glaube, dass Kompetenz auch darin bestehen kann, zuzugeben, dass man mit etwas überfordert ist, keinen Plan hat und auf die gemeinschaftlichen Ideen dazu hofft.
Wir brauchen eine neue Form der Größe. Doch sehe ich auch, dass viele in Resignation sind, in der stillen oder offenkundigen Verweigerung. All diese Verhaltensweisen nutzen nicht viel zur Lösungsfindung, sie sind Statements von Auffassungen. Da ist die Reichweite gewaltig, was wir an Meinungsspektrum sehen.
Entscheidend ist, dass wir durch die Pandemie auf eine Sache aufmerksam wurden: Themen bleiben nicht mehr länger lokal. Es geht um den gesamten Planeten über alle Grenzen, Religionen, Staatsformen, Meinungen etc. hinweg. Wir brauchen Grundsatzklärungen jenseits egoistischer Gedanken, weil es um das große Ganze geht. Und das beginnt mit einer Übernahme von Verantwortung für mich selbst als kleinen Menschen. Ich bin verantwortlich dafür, was ich sage, meine, denke und damit in das geistige Netz des Planeten einspeise. Speise ich Hass, Negativität, Ablehnung, Angst, Misstrauen ein oder Liebe zum Planeten, Bereitschaft, sich auf neue Wege zu begeben, sich neu zu begegnen in Kommunikation, Miteinander, Wirtschaft, Bildung und allem? Kann ich Zukunft denken, indem ich mich von ihr führen und einladen lasse oder verhafte ich mit allem in der Vergangenheit und regrediere? Alles sind mögliche Optionen, der Quantensprung ebenso wie die Regression. Welchen Weg wir als Weltengemeinschaft gehen, wird von unserem Mut abhängen, uns ins Vertrauen zu begeben. Am Welt-Erdentag heute sehe ich viele einzelne gute Bemühungen, es mangelt am großen Wurf.
Vielleicht bringt dieser Freitag mit Sonnenschein mehr Ermutigung und die Bereitschaft, die Zwistigkeiten von 2020 und die Ereignisse in 2021 ad acta zu legen und das System grundlegend zu resetten. Wir haben sowohl die Manpower dazu als auch das Mindset. Nötig wäre es in jedem Fall. Also – wie willst du heute dein Mindset programmieren und die Erdensphäre geistig beeinflussen? Du entscheidest das in jeder Millisekunde deines Lebens durch dein Denken, Fühlen und Wollen. DU BIST DIE ERDE. DU BIST DIE ZUKUNFT.
Allen einen freundlichen Venustag.
Annemarie hat fotografiert. Lieben Dank!