Was ist die beste Version deiner selbst? Das habe ich heute eine Klientin gefragt, die das Leben gerade vor eine Kreuzung gestellt hat. Ihr erstes Gefühl: Verweigerung. Ich will das Neue nicht, es soll alles so bleiben, wie es ist, auch wenn es ganz und gar nicht gut ist. Das ist okay. Als nächstes folgt die Chaosphase, wenn gar nichts mehr geht. Alles ist im Umbruch, denn seien wir ehrlich – wenn wir anfangen, etwas zu verändern, verändert sich seltsamerweise nicht nur eine Sache, sondern es zieht viel nach sich. Ist wie beim Streichen im Flur, weil du einen neuen Schuhschrank reinstellen willst. Der hat knapp andere Maße. Man sieht den Farbunterschied, wo der alte Schrank stand. Du streichst also die Wand des Schuhschranks. Das Licht fällt in den Flur und dir auf – liebe Güte, das geht gar nicht, zu krasser Farbunterschied. Flur also komplett streichen. Dann bemerkst du: hm, der Unterschied zum Wohnzimmer … du siehst die Herausforderung?
Diese Woche gab es eine sehr lustige Situation, als ein Klient meinte, eine Lebensänderung sei zu stressig. Ich habe gesagt: Dann behalte doch einfach dein angenehmes Problem und hab es lieb! – 30 Sekunden Schweigen. Er schaut skeptisch. Kritisch. Froh. Im Gesicht spiegeln sich viele Emotionen. Nach 30 Sekunden Lachanfall. Und eine Entscheidung: ich hab MICH mal ausnahmsweise lieb und gehe davon aus, dass ich auch ohne mein Problem werde leben können. Vielleicht irgendwann besser als jetzt. Gehen wir es an! – Okay. Bin dabei.
Es muss nicht immer die komplette Renovierung sein. Manchmal reicht es, bestimmte Muster zu erkennen, um sie zu vermeiden und dadurch schon Veränderungen zu bewirken. Wir sind so gesteuert, dass wir meinen, mit dem gleichen Denksystem, mit dem wir am Vortag schon wenig erfolgreich waren, den heutigen Tag zu einem tollen zu machen. Finde den Fehler.
Was also ist die beste Version deiner selbst? Wer kannst und willst du werden? Was hindert dich daran, so zu sein? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen von den Früchten des Waldes. Denken verändern ist schwer und wie alles, was Meister schafft, gibt es nur einen Weg: üben, üben, üben.
Freitag kann Freutag sein. Worauf und worüber freust du dich? Löst die Vorstellung einer besten Version von dir auch genug Freude aus?
Zum Ausruhen nach getaner Arbeit lädt die Bank ein, die Rebekka entdeckt hat. Danke für das Foto!