Spiegelwunder

Wir schätzen es, wenn wir mit Fragen konfrontiert werden, über die wir noch nie nachgedacht haben. So ging es uns Freitagabend, als der Physiker Prof. Dr. Johannes Grebe-Ellis das von Claude Monet 1887 gemalte Werk „Das Boot bei Giverny“ zeigte. Darauf sind drei Frauen abgebildet, die sich auf einem Boot befinden und im Wasser spiegeln. Grebe fragte: Worauf schaut das Spiegelbild einer der Frauen? Die Antwort war verblüffend: Sie blickt auf das Spiegelbild von Monet im Wasser, der am Ufer stehend die Gruppe malte. Genauso spannend fand ich Grebes Schilderung, dass jemand in einem Zug mit Beleuchtung hinter einer Zeitung sitzen und einen dennoch durch das spiegelnde Fenster anschauen kann – so etwas fällt uns selten auf.

Es war ein Vortrag im Rahmen einer Physikertagung und eine Veranstaltung der Reihe „Sei der Wandel“, die aus verschiedenen Disziplinen Anregungen gibt, die Welt neu zu betrachten, um Perspektivwechsel zu ermöglichen. Wir staunten. Wir schauen alle täglich in Spiegel, doch was wir wahrnehmen, erkennen wir nicht wirklich. Wenn uns das schon mit unserem eigenen Konterfei geschieht, was nehmen wir dann vom anderen Menschen wahr, wenn wir ihm begegnen? „Sei der Wandel“ ist ein starkes Motto, es ruft zum aktiven  Tun auf.

 

Wo magst du heute einen Unterschied machen für dich und andere? In welchem Spiegel wirst du heute Neues erkennen und wo kannst du einen Gesprächspartner liebevoll spiegeln?

 

Einen erstaunlichen Wochenstart für dich!

 

Spiegelungen im Wasser – wenn oben und unten ineinander wie übergehen. Theresa hat fotografiert, Danke!

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