Steine aufeinanderstapeln kann hochkompliziert sein. Kinder lernen dabei mehr über Statik als beim Aufeinandersetzen von Holzklötzchen.
Stapeln scheint uns Menschen zu liegen, wir stapeln gern. Ordentlich Kleidung im Schrank. Bücher. Rechnungen. Geschirr im Schrank. Vorräte.
Wir stapeln auch, wenn es uns nur begrenzt gut tut. So neigen wir dazu, wenn viel los ist, viel anderes anzufangen, drüberzuschichten und zu glauben, dann wäre das unten liegende Thema wie von allein gelöst. Wir stapeln negative Erinnerungen. Bei Problemen listen wir die komplette Reihe vor unseren Augen auf und blasen das Einzelthema zu einem gigantischen unlösbaren Knoten auf. Zudem stapeln wir im außen Krisen. Pandemie, Krieg, Klima, Erdbeben. Wir erkennen – die Welt ist gleichzeitiger mit ihren Herausforderungen und die platzen auf allen Ebenen über uns herein.
Wir erkennen auch: Perfekte Lösungen wird es bei (so/zu) vielen Bällen im Spiel nicht geben, da fällt immer mal einer runter und wir müssen einen neuen einbringen. Wir machen den ersten möglichen Schritt und schauen, was der nächste mögliche sein wird. Wir brauchen Gemeinschaft, denn Probleme lassen sich mit mehr beteiligten Köpfen und Herzen besser und auf mehr Ebenen lösen. Wir dürfen uns daran erinnern, „wie der Bauer die Klöß isst“ – einen nach dem anderen. Wichtiges zuerst und dann weiter. Nicht in die Höhe stapeln, sondern übersichtlich auslegen und mit möglichst unterschiedlich besetzten Teams die Herausforderungen angehen, denn die besten Ideen kommen oft von jemandem, der „keinen Plan hat“ und deshalb ganz unverfälscht auf alles schaut.
In diesem Sinne ein Wochenende, an dem nur Pancakes gestapelt werden.
Danke an Annemaries Foto aus dem Theilheimer Steingarten.