Wielands Aussage „Ein einz’ger Augenblick kann alles umgestalten“ kann vermutlich jeder nachvollziehen. Wir hatten alle schon solche Momente. Die Sekundenbruchteile, in denen Dinge geschehen, die wir nicht rückgängig machen können. Die Zehntelsekunde, wo ein Schutzengel eingegriffen und uns vor etwas Schlimmen bewahrt hat. Und diese Momente jenseits von Zeit und Raum, in denen wir ehrfürchtig in der Natur standen und mit einem Schlag das Wort „Schöpfung“ begriffen.
Suchen wir die Momente des Staunens, des Wunderns. Kinder staunen den ganzen Tag, denn sie kennen noch nichts von der Welt. Wir meinen, alles „schon mal“ gesehen zu haben. Klar haben wir vielleicht schon viele Frühlinge und Herbste, Sommer und Winter gesehen. Ist das ein Argument, ihre Einzigartigkeit nicht zu würdigen? Wenn wir aus dem Staunen fallen, fallen wir auch aus der Ehrfurcht vor dem, was unseren Schutz verdient. Wer nicht stumm vor Wundern steht, fühlt sich nicht aufgerufen, sie für andere zu bewahren. Mit dem Staunen, dem Wundern gemeint ist auch das, was im Buddhismus Anfängergeist genannt wird – sieh die Dinge, als hättest du sie noch niemals zuvor gesehen. Nimm alles, als wäre es gänzlich neu. Fühl dich eingeladen, heute zu staunen, dich zu wundern (das kann man ja in viele Richtungen) und alles anzuschauen, als wäre es neu und du wüsstest noch nichts darüber.
Einen liebevollen Freitag in die Runde. Für manche enden nun schon die Urlaubstage in Bayern, die anderen starten in der zweiten Hälfte in die Ferien – allen gute Fahrt, gutes An- und Nachhausekommen.
DAS wird mit Sicherheit eines meiner Lieblingsfotos des Jahres von Steffi. DANKE.