Offenbar waren alle im Vorteil, die die Ostertage zum Draußensein genutzt haben, denn hier oben bläst ein recht scharfer Wind, die kurzen Ärmel sind eingetauscht gegen Flauschpullover.
War jetzt für diese Woche alles auf eine OP im Familienkreis eingestellt und organisiert, gilt das Kindermotto „Pfeifendeckel“. Alles auf nächste Woche verschoben. Ring frei für den Termintango. Diese Woche sind Ferien, das wäre gut gewesen, weil keine Vortragsabende, internen Seminarabende und anderes, aber nein, der Mensch denkt, die Klinikorganisatoren lenken.
Das hat mich sofort an den Vortrag von Dr. Probst beim Welt im Wandel-Kongress erinnert, dessen Bücher ich gerade in jeder freien Sekunde verschlinge. Der Arzt hat mir ausnehmend gut gefallen. Ein wandelndes Lexikon. Was er an Studien für seine Thesen und an eigenen Beobachtungen und Erfahrungen heranzieht, hat mir tief zu denken gegeben. Alles hat seinen Preis, jede Rechnung, die wir mit dem Leben machen, muss bezahlt werden und oft setzen wir die Gesundheit als Preis für unsere Lebensführung ein. Ich werde eine ganze Weile brauchen, bis ich mich mit Dr. Probst‘ Thesen auseinandergesetzt und überlegt habe, was das für mich persönlich bedeuten könnte.
Nachdem ich den Monat mit insgesamt 12 Tagen Fasten und Aufbau begonnen habe, habe ich wenig Lust, die neuen Erfahrungen und Erkenntnisse (eher Bestätigung bereits vorher mit Fasten gemachten Erfahrungen) einzutauschen gegen den vorherigen Lebensstil. Viel ist nicht notwendig, aber es braucht schon immer wieder auch Überwindung, erste mögliche Schritte zu tun, das trifft vermutlich auf alle Menschen zu. Ich finde es wichtig, diese Überlegungen immer wieder selbst vorzunehmen und Schritte zu gehen. Ich kann nichts von Klienten verlangen, was ich nicht selbst bereit bin zu tun. Also auf ins Abenteuer.
Draußen kreischen die Sensenmäher, die Sersei Lennisters unter den Gartengeräten. Der Sommer naht offenbar. Allen einen feinen Wochenteilungstag unter der Ägide des Merkurs.