Mit des Tages Stimmen meinte Körner vermutlich das, was im Alltag von Außen auf einen zukommt. In der Praxis habe ich es mit dem Wunsch der Klienten zu tun, dass die Stimmen von Innen schweigen, die antreiben, kritisieren, bewerten und dauermaulen. Bei 60.000 Gedanken am Tag muss uns einfach klar sein, dass unser denkendes Gehirn seinen Job weitgehend perfektioniert hat (wäre neidlos anzuerkennen).
Wir haben auch ein beobachtendes Gehirn, das frei von Wertung schaut, was ist und das kommt zu kurz. Wir meinen, den Gedanken lauschen zu müssen, die im frohen Chor den lieben langen Tag wie die beiden Opis in der Muppets-Loge alles beurteilen und ablästern. Müssen wir das?
Angenommen, ich sage dir: Du bist ein Radieschen. Dann denkst du: Hä? Was? Oder du musst lachen, weil es doof ist. Auf jeden Fall sagst du dir nicht die nächsten 20 Jahre vor, dass du ein Radieschen seist. Sage ich aber: Du bist nicht liebenswert, bist dumm – dann nehmen wir das ernst und beziehen es auf uns selbst? Daraus kann ich eine Waffe schmieden, die wirkt wie bei Prometheus der Adler auf die Leber: Dauerangriff. Ich kann zur Erkenntnis gelangen: Ein Gedanke ist ein Wortspiel. Bilder. Sie sind nicht die Realität. Was ich draus mache, ist meine Entscheidung. Ich bin nicht mein Gedanke, ich bin nicht mein Gefühl, ich habe Gedanken und Gefühle und entscheide, wie ich damit umgehe. Krasser Übungsweg: Akzeptieren, dass es gerade ist, wie es ist. Dann überprüfen meiner Werte und die ersten machbaren Schritte wagen. Schwer, aber machbar. Test the best.
Am Samstag haben wir uns mit intensiver Schattenarbeit in der Therapie befasst und eine Technik kennen gelernt, die 10 Jahrhunderte alt ist. Am Sonntag ging es beim Abschluss der Empowermenttage um die Kraft der Stille. Wir haben uns damit beschäftigt, wie man sich innerlich in die Stille bringen kann und was das mit dem Quantenfeld zu tun hat. Sooo spannend, diese vielfältigen Aspekte meiner Arbeit.
Sehr berührend.
Abend wird’s, des Tages Stimmen schweigen. Ich gieße den Garten, werde von Kriebelfliegen gebissen und kratze die halbe Nacht beim verzweifelten Versuch zu schlafen, was bei Wärme wenig Erfolg bringt :-))) Mein (nicht immer hilfreiches Mantram): Es sind nur Gedanken … sind wir nicht alle übend?
Stephanie verschönt uns den Dienstag mit diesem tollen Seefoto. Für alle, die runterfahren, durchatmen und ein bisschen am See verweilen mögen. Danke dir!