Das brauchen wir: ein Geistesleben, das nicht im Wolkenkuckucksheim lebt, sondern das hinuntersteigt bis in die Praxis, ein praktisches Leben, das nicht verächtlich zu der weltfremden Geistigkeit hinaufschaut, sondern das sich durchdringen lässt in Liebe von den wirklichkeitsgetragenen Ideen. Einen Geist brauchen wir, der nicht wesenlos in Wolken schwebt, sondern der in der Praxis lebt. Eine Praxis brauchen wir, die nicht ideenlose Routine wird, sondern eine Praxis, die geisterfüllt ist. Einen Geist brauchen wir, der die Praxis durchleuchtet; eine Praxis brauchen wir, die vom Geiste durchwärmt ist. Dann können wir einen fruchtbringenden Weg in die Zukunft antreten.
Rudolf Steiner, in GA 255b, S. 260. Basel, 3. Dezember 1920
Goetheanum. Hinter den unteren Fenstern findet sich meine Lieblingsbuchhandlung.