Es gibt jeden Tag viele Gründe zum Staunen, positive wie negative. Fassungslos war ich gestern am späten Abend. Nachdem ich den ersten Abend ohne späten Abendtermin hatte, konnte ich mal meinen Halbjahreseinkauf beim Großhandel machen, der bis 22 Uhr geöffnet hat. Auf der Heimfahrt mehrere Kranken- und Notarztwagen, die mit Blaulicht und Sirene Richtung Uniklinik rasen. Die Ampel für die kreuzende Straße wird grün. Trotz mehrerer Fahrzeuge mit viel Lärm und Blinklicht haben es gleich mehrere Autofahrer fertiggebracht, in die Kreuzung einzufahren und wegen Linksabbiegen die Spur nicht freimachen zu können, weil auch in der Gegenrichtung Fahrzeuge losfuhren. Die Schlange der Einsatzwagen war weder zu übersehen noch zu überhören. Alle mussten stark bremsen und die Autoschlage durchlassen. Ich glaube, wenn jemandem etwas Schlimmes zustößt, ein Unfall, Infarkt, Schlaganfall, sonstiges – da ist man für jede Sekunde froh, in der man schnell ins Krankenhaus kommen kann. Ausbremsen von Rettungsfahrzeugen ist absolut unfassbar. Was würden diese Menschen in dem Fall, dass sie selbst Hilfe brauchen, sagen, wenn die Rettungsfahrzeuge spät kommen und die Erklärung lautet: Um 21 Uhr am Abend hatte es eine Reihe Autofahrer eilig, von A nach B zu kommen und blockierte mit ihren Fahrzeugen die Kreuzung. Oder wenn ein Rettungswagen mit einer Schwangeren bei stockender Geburt und folgendem Sauerstoffmangel für das Baby als Notfall unterwegs ist und wegen solcher Verzögerungen lebenslang an einer geistigen Behinderung leiden muss, weil man im Rettungswagen nicht mal schnell einen Notkaiserschnitt machen kann – was bedeutet das für alle Beteiligten?
Staunen können wir heute über die Urkraft der Elemente. Mögen alle sicher und beschützt von A nach B kommen, in ihren Häusern sicher sein und niemand durch Ziegel, umfallende Bäume und Gerüstteile zu Schaden kommen. In der Natur ist viel Bewegung im Moment.
Danke an Stephanie für dieses friedliche Bild der Felder im Nebel!