Wochenend-Nachdenk-Input

„Nur für heute“ – dieses Motto aus den Lebensregeln von Papst Johannes XXIII. ist sehr bekannt. Wenige aber machen es auch zu ihrem Motto, dabei ist es eine sehr gesunde Einstellung. Wenn man den Mount Everest besteigen will, setzt man sich nicht ins Auto, fährt an den Fuß des Berges, geht rauf, macht ein Selfie und geht wieder runter. Es braucht langes Training, um die körperlichen Herausforderungen zu bewältigen. Es braucht geniale Logistik für die einzelnen Lager auf dem Weg. Und es braucht richtig viel Glück mit dem Wetter – plus X wie mentale Stärke, gute Begleitung und vieles mehr. Aber: einen großen Berg besteigt man Schritt für Schritt, oftmals in kleinen Etappen. Anders geht es nicht, wenn man erfolgreich sein will.

Mit dem Leben ist es genauso. Wir sehen manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, sprich – wir stoßen an jeder Ecke unseres Alltags auf neue Sorgen und Probleme. Und irgendwann stapeln wir die Sorgen vor uns hoch auf. Sehr hoch. Einer meiner Lehrer fragte uns: „Vorausgesetzt, man äße Elefanten. Wie würdet ihr einen Elefanten essen?“ Schweigen im Raum. Er sagte: „Die meisten von uns würden versuchen, den Elefanten hochzuheben und ihn sich in den Mund zu stopfen frei nach dem Motto: ‚Quietscht ein bisschen, geht aber irgendwie.‘ Keiner kommt auf die Idee, den Brocken in schaffbare Portionen zu teilen. Und so geht ihr alle eure Probleme an.“ – Da ist was dran. Probleme löst man „wie der Bauer die Klöß isst – einen nach dem anderen“.  So, wie Beppo Straßenkehrer uns bei Momo das so schön erzählt, „Atemzug, Schritt, Besenstrich“ und irgendwann ist die ganze lange Straße sauber, ohne dass man verzweifelt ist.

Trainieren wir uns ruhig mental gut für unseren Lebensweg. Man kann lernen, mit Problemen auf gute Weise umzugehen (mit den meisten jedenfalls). Jeder Sportler trainiert, nur wir glauben, Leben lebt sich so fein mal von alleine. Kann man machen. Ist aber echt stressig. Handeln wir wie Beppo Straßenkehrer und begreifen im wahrsten Sinn des Wortes, was es heißt: „Der Weg ist das Ziel“. Können wir ja mal mit dem Papstmotto versuchen – „nur für heute“.

Allen ein gutes, sicheres Wochenende. Allen Schneegebietsbewohnern von Herzen die besten Wünsche, dass euch nichts geschieht, dass euer Dach sicher ist, ihr heizen und kochen und warmes Wasser habt, allen auf der Straße, dass sich jeder daran hält, achtsam zu fahren und einander im Auge zu behalten. Keiner weiß, wo ein Eisstück ist, es kann jeden treffen, also bitte Abstand halten und die Sicherheit im Auge haben. Allen mit Wasser und Sturmfluten ebenfalls Schutz für Haus und Leben.

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