Über Fontanes Einschätzung bezüglich unserer Erwartungen an Menschen bin ich gestolpert, als ich heute einen Anpfiff bekommen habe, weil ich nicht binnen kurzem auf eine Nachricht geantwortet habe in den Tagen, als ich krank war. Zum Glück kommt das extrem selten vor, dass ich etwas absagen muss wegen Krankheit, aber nachdem es seit einigen Jahren üblich ist, dass alle Menschen gern auch krank und Viren schleudernd irgendwo hingehen, anstatt daheim im Bett zu liegen, kommt es eben vor, denn ich kann mich irgendwann auch nicht mehr gegen die Massen wehren. Es hat mich erstaunt, dass von Patienten erwartet wird, dass sie Mails lesen und beantworten, wenn sie mit Fieber im Bett liegen. Ich werde es weiterhin so halten (sofern es notwendig ist, worauf ich nach dieser Woche keinen gesteigerten Wert lege), dass ich im Krankheitsfall eines mache – mich ins Bett lege und versuche, zu schlafen, bis alles wieder gut ist. Fertig. Ich lese weder Mails im Bett, weil ich noch immer kein Handy habe, ich latsche auch nicht ins Büro und rufe sie dann am PC ab und antworte, denn kranke Menschen brauchen weder Informationen über das Weltgeschehen noch müssen sie, während ihnen der Kopf platzt und sie hohes Fieber haben, irgendwelche klugen Antworten auf viele Fragen geben. Und ich glaube, es wäre sehr hilfreich, wenn kranke Menschen die wichtigste Medizin nähmen, die es dann gibt: Bettruhe. Viel Tee trinken und abwarten. Körper, Seele und Geist haben dann die Aufgabe, den Menschen wieder gesund zu machen und ihn wieder herzustellen. Da wäre alles, was ablenkt, für den Prozess massiv störend. Die Welt dreht sich übrigens unbeirrt weiter, auch wenn jemand krank im Bett liegt. Für das Weltgeschehen ist das gänzlich irrelevant. Wenn ich brav im Bett vor mich hinfiebere, geschieht auf dem Planeten das, was an dem Tag geschehen soll, ob ich jetzt irgendwo herumhopse oder eben nicht. Und alle wichtigen Informationen der versäumten drei Tage habe ich nachgelesen. Es war nicht viel.
Erwarten wir also bitte nicht von Menschen, dass sie nonstop erreichbar sind, nonstop antworten, auch krank großartige Leistungen abliefern, sondern machen wir das, was dann notwendig ist – schicken wir ihnen gute Gedanken und piepsen sie möglichst wenig an. Dann werden Kranke schneller genesen und dann ist für fast alle Fragen noch Zeit, sie zu klären. Und wenn ich als Therapeut meinen Klienten solche Dinge ans Herz lege, bedeutet es übrigens auch, dass ich mich selbst daran halte. Eins der Prinzipien, die ich hege und pflege.
Wer am LebensKUNSTseminar mitmachen mag, bitte anmelden. Wir haben nicht so viele Plätze und die ersten Anmeldungen sind eingetrudelt. Alle Tage sind einem Oberthema gewidmet und wir freuen uns so sehr darauf!
Wer sich für Kurse, Vorträge, Ausbildungen etc. interessiert, hat es übrigens seit gestern auf der Homepage jetzt noch einfacher. Bei allen Kursen findet ihr jetzt einen Button, über den ihr euch entweder direkt anmelden oder direkt Infomaterial anfordern könnt.
Wer die beiden nächsten Dienstage, 5. und 12. 2., in Kitzingen beim Seminar ab 19.30 Uhr in der Alten Synagoge mit dabei sein mag rund um „Selbst … respekt bis Liebe“ – gern, dann direkt bitte bei der VHS Kitzingen anmelden. Ich freu mich sehr, das werden zwei tolle Abende.
Beachtet auch bitte, dass der Frühbucherrabatt für den nächsten Heilpraktikerkurs (beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie) bald endet. Wer ab 15. März mit im Boot sein möchte und sich die Grundlagen für einen der wunderbarsten Berufe aneignen mag, ist herzlich willkommen.
Allen ein gesundes, möglichst entspanntes und erfreuliches Wochenende!