Die Klarheit, die der Herbst bringt – schaden kann sie uns nach dem Sommer nicht. In den heißen Tagen mussten wir vieles vertagen, blieb einiges unerledigt, weil die Hitze erschöpft und zur Siesta zwingt. Gershwin hat das wunderbar in seinem Lied „Summertime“ vertont. In diesem Stück hört man förmlich die Schwüle, die unbeweglich macht. Am Samstag ist Michaeli, ein wichtiger Einschnitt direkt nach der Tag- und Nachtgleiche, dem Herbstäquinox. Michael ist der Erzengel, der den Drachen besiegt hat, der Seelenwäger. In manchen Orten gibt es bis heute Michaelimessen, an denen Waren feilgeboten wurden, die man für die Arbeiten im Winter brauchte – Stoffe, Garne, Faden, Handwerkszeug zum Schnitzen und Ausbessern der Werkzeuge, damit nach dem Winter alles wieder gepflegt und repariert war.
Der Herbst ist perfekt für einen Neuanfang geeignet, der Richtung geistiges Wachstum geht, denn die kalte Jahreszeit ist dem Denken förderlich, Geistiges kann nun viel einfacher gegriffen werden als im Sommer. Viele Projekte, die unserer Entwicklung dienlich sind, können jetzt gestartet werden. Altes wird losgelassen, was den Sommer nicht überstanden hat, darf weggelegt werden, nun ist Raum für Wachstum im Geistigen, für Neues. Für manchen bedeutet das, eine neue Orientierung für sein Leben zu suchen, sei das durch Coaching, Arbeit an sich selbst oder eine neue Ausrichtung durch Fortbildung. Wer sich für Empathie, Wertschätzung und Authentizität interessiert, sei auf die Fortbildung „Carl Rogers“ hingewiesen, die am 14. 10. mit sechs Sonntagen an den Start geht.
Probieren wir aus, was uns jetzt gut tut. Achten wir auf ausreichend Schlaf, genug Bewegung, gute Ernährung, damit die Viren, die sich langsam auf den Weg machen, keine Chance haben. Das Immunsystem wird geboostert durch Lebensfreude, Begeisterung, Anteilnahme, Gemeinschaft, die stärkt und ermutigt. Und genau dabei kann Michael ganz gut helfen mit seinem Schwert, das aus Himmelseisen, dem Meteor, bestehen soll. Meteoreisen entsteht, wenn Materie aus dem All auf die Erde fällt und beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Das Meteoreisen erodiert im Lauf der Jahrtausende und so hat jeder Mensch in seinem Körper einige Mikrogramm dieses Sternenstaubs. Ist das nicht einfach nur wunderbar?
Allen ein sternenstaubfreudiges Wochenende voller Entdeckungen. Voller Rückbesinnung auf das, was wirklich zählt im Leben. Und voller Freude durch Begegnung und Neuanfang.