Was ist Führung? Wenn ich mir das Chaos und Tohuwabohu in manchen Unternehmen anschaue, weil es überall menschelt, Angst regiert, keiner sich was traut aus Sorge um den Arbeitsplatz, merke ich, dass wir uns wünschen, eine klare Führungslinie im Leben zu haben. Wir träumen von Sicherheiten, davon gibt es zwei im Leben: 1. Alles, was lebt, stirbt. 2. Nichts bleibt, wie es ist. Fertig.
Wer im Leben an den Platz einer Führungskraft gestellt ist, hat nur eine Aufgabe: sich selbst zu führen, denn nur wer das kann, hat die Strahlkraft, die es braucht, um andere zu Gleichem zu inspirieren. Oft ist Führung hierarchisch, oben der Boss und unten das Fußvolk, geteilt und selten am gemeinsamen Ziel, dem Wohlergehen des Unternehmens, arbeitend. Wir sehen es an allem in der Welt, sei es das Festgefahrene in Firmen oder der Politik, das Zementieren auf „gut“ und „böse“, die Gier nach Macht und/oder materiellem Besitz – hier werden Egoismen bedient. Das Ego herrscht und es ist eine Gewaltherrschaft. Führungskraft bedeutet, zu inspirieren, zu fragen, quer und out of the box zu denken. Es bedeutet, Vorbild zu sein in dem, was man sich von seinem Team wünscht, es bedeutet, Hierarchien aufzulösen zugunsten einer Selbstverpflichtung, das Beste zu geben. Das setzt Disziplin voraus, Training, den Mut, Fehler zu machen und sie auch einzugestehen und als Lernchance zu nutzen. Das setzt den Wunsch voraus, in seiner Mitte, seiner Kraft zu bleiben und sich nicht zu zerfleddern im Kampf um Posten, die oft genug rasch verloren sind.
Gerald Hüther hat die Würde als Kompass vorgeschlagen, die im Grunde ausreicht, damit wir vernünftig und angemessen handeln. Wie das geht, werden wir gemeinsam erarbeiten, denn am Dienstag um 19.30 Uhr startet die (kostenfreie) Würdekompassgruppe! Herzliche Einladung, bitte kurz anmelden, damit wir wegen der Platzzahl Bescheid wissen.
Klöster haben sich Regeln, Staaten Gesetze gegeben, die Kirche die zehn Gebote. Es braucht nicht wirklich viel, um menschengemäß und in einem bewussten und klugen Umgang mit der Natur zu leben. Wir haben offenbar unglaublich Angst, dass uns was fehlt, wenn wir nicht gierig an dem festhalten, was wir haben. Doch nachdem es die Sicherheit Nr. 2 gibt, wird uns, ob wir wollen oder nicht, vom Leben oft genug gezeigt, dass wir nichts festhalten können. Das Schöne ebenso wenig wie das Schlimme. Wie wäre es also mit einer Selbstverpflichtung, das Beste zu geben, sich darin zu üben, gemeinsam mit anderen zu gestalten, zu arbeiten, den achtbaren Kaufmann wieder zu beleben, der seine Geschäfte einst mit Handschlag besiegelte und es damit dem Gegenüber „an die Hand“ gab? Wenn wir so denken, entsteht Vertrauen. Vertrauen hilft, sich zu entwickeln und zu wachsen. Jeder übrigens, dem Vertrauen geschenkt wird, wächst und entwickelt sich.
Wer sich mit dem Thema FührungsKRAFT befassen möchte, kann am 3. 10. am FührungsKRAFTseminar teilnehmen von 9 bis 16 Uhr. Wir schauen, was das bedeutet, lassen uns inspirieren und anregen. Bitte anmelden! Wir haben nur noch wenige Plätze und es gibt dann die Warteliste für das Frühjahrs-Seminar.
Allen ein Wochenende zum Krafttanken. Und um die Frage, was Selbstverpflichtung für mich bedeuten könnte, im Herzen zu bewegen, oder?
Danke an Anne für den „Fels in der Brandung“!