Aufstellungen werden am Sonntag auf dem Programm stehen und am Samstag der letzte intensive Übungstag der angehenden Cardea-Therapeuten. Im November schließen sie ihre zweijährige Ausbildung ab. Anfangs erscheint das sehr lange und wenn man kurz vor dem Ende steht, stellt man fest, dass es flugs vorbei war.
Immer wieder ist die Diskussion, ob man Ausbildungen auch kürzer machen kann. Nein. Fortbildungen können kürzer sein, aber Ausbildungen nicht. Sie vermitteln nämlich nicht nur Handwerkszeug für die künftige Arbeit, sondern sind auch persönlichkeitsbildend und nach wie vor wächst Gras nicht schneller, wenn man daran zieht. Auch wenn das manche nervt, aber es bleibt bei den zwei Jahren, weil es im Grunde ein Minimum ist.
Eine gute Kräuterfrau erhielt in alten Zeiten neun Jahre Ausbildung bei einer weisen alten Kräuterfrau und sie befasste sich jeweils ein ganzes Jahr mit einem einzigen Kraut, neun insgesamt. Es wurde ihr mit Sicherheit keinen Tag langweilig damit und die neun Jahre waren bestens investierte Zeit. Druiden lernten mindestens 20 Jahre, damit auch die sittliche Reife gewährleistet war, um selbst Könige beraten zu können.
Wissen und Weisheit erwirbt man in keinem Wochenendkurs, sondern in langer Erfahrung in und mit dem Leben und im Verfeinern dessen, was man als Handwerkszeug grundlegend gelernt hat. Erst mit den Jahren macht man das zu seinem eigenen, gelingt der Übergang zu angewandtem Handwerk und Kunst. Dann können wir auch in tiefer Ruhe und vollkommen achtsam aufstellen, wahrnehmen, Räume öffnen. So entsteht innerer Frieden und können die nächsten möglichen Schritte erfahrbar gemacht werden. So darf es sein.
Allen ein wunderschönes Wochenende.