Wochenend-Nachdenk-Input

 

Der Weihnachtswichtel passt auf unsere wall of fame auf. Dort heften wir alle Briefe und Karten hin, mit denen sich Menschen bei uns bedanken – das freut uns sehr und ist für uns ein sehr schönes Zeichen der Wertschätzung. Es ist eine leider oft wenig gepflegte Sitte, sich zu bedanken. Wir verdanken anderen Menschen sehr oft eine Menge in unserem Leben. Lehrer haben uns sicherlich auch positiv geprägt, Ausbilder, Menschen, mit denen wir vielleicht mal zusammengerasselt sind und die uns mal ordentlich die Meinung gegeigt haben. Das kann sehr hilfreich gewesen sein, vielleicht sind wir auf Dinge hingewiesen worden, die uns einen gewaltigen Entwicklungsschritt nach vorne gebracht haben. All diesen Menschen mal ein Danke zukommen zu lassen macht Freude. Die Erinnerung an sie steigt auf und wir müssen lächeln, wenn wir an sie denken. Einen Brief, eine Karte, eine Mail zu schreiben und eventuell auch nach Jahrzehnten einen Gruß zu senden, freut einen beim Schreiben und unter Umständen auch den Empfänger, der vielleicht von seinem Einfluss auf den Schreibenden gar nichts mitbekommen hat.

Das sind dann die schönsten Momente, wenn klar wird – da wurde etwas bewirkt, da hat jemand eine massive Veränderung im Leben vorgenommen, die sich als gut herausgestellt hat und ausgelöst wurde sie durch eine Anmerkung, einen Hinweis, einen liebevollen Stupser.

Kleines löst nicht selten Großes aus und es ist aus meiner Sicht sehr gut, wenn einem bewusst wird, wem man etwas verdankt. Natürlich kann man sagen – geändert habe ich selbst etwas. Ich habe etwas anders gemacht, musste mit dieser oder jener Entscheidung leben. Aber wenn wir ehrlich sind – vieles im Leben haben wir einfach so im Vorübergehen von anderen geschenkt bekommen. Ein besonderes Wort, ein aufmunterndes Lächeln, eine Aussage, die getroffen hat damals und doch wichtig war. Wir müssen freilich unser Leben 24/7 selbst auf die Reihe bekommen, aber vieles verdanken wir einfach dem, was uns so zu-ge-fall-en ist.

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