Die wenigen Regentropfen werden vom Wind ausgetrocknet. Der Wind jagt die Türen und Fenster zu und hat schon wieder die Besen, just diese Woche mal wieder zurechtgestellt, mitgenommen. Also ist wieder einsammeln drangewesen am Feiertag und sicher verstauen, Mülltonnen wegschieben. Es ist das Jahr des Windes.
Ich frage mich daher: Wenn sich die Luft, eines der vier Elemente, so präsent permanent seit Wochen zeigt – kann es sein, dass sie eine Botschaft für uns hat? Worauf möchte uns der heulende Wind aufmerksam machen? Wo sind wir durch den Wind? Was braucht es?
Es sind tiefe Fragen, die uns die Natur seit Jahresbeginn anbietet. Meine Idee wäre: Erwachen. Aufwachen. Hinschauen. Wahrnehmen. Die vielen Masken, die wir tragen (nicht nur die, die wir derzeit tragen müssen), ablegen, um uns verletzlich, dafür authentisch zu zeigen. Wir können viele Masken tragen, der Wind wird sie uns alle wegnehmen und so lange heftig wehen, bis wir erwachen, hinschauen und ergreifen, was nun getan werden soll. Von Christian Morgenstern gibt es einen wunderbaren Text, der genau das aufzeigt und mit dem ich euch ein gutes Wochenende wünschen möchte.
Was wärst du, Wind,
wenn du nicht Bäume hättest
zu durchbrausen;
was wärst du, Geist,
wenn du nicht Leiber hättest,
drin zu hausen!
All Leben will Widerstand.
All Licht will Trübe.
All Wehen will Stamm und Wand,
dass es sich dran übe.
Die Katzenminze am „Gartenzaun“ (Höhe: 15 cm :-))