Wochenend-Nachdenk-Input

Glaube, Hoffnung, Liebe – wichtige Begriffe. In unserer Zukunftswerkstatt war Liebe ein zentraler Begriff. Doch was meint er eigentlich? Bei den alten Griechen gab es viele Varianten der Liebe: zum einen Vertrautheit/Verwandtschaft, Freundschaft (Philia), romantisch-sexuelles Begehren (Eros) und die vollkommen selbstlose göttliche Form der Liebe (Agape).

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir viele Formen der Liebe erneut kultivieren, denn der Begriff wird immer mehr eingeengt. Es gilt, Liebe neu zu entdecken und mit Leben zu füllen. Einig waren wir uns bei der Überlegung, was die Gestaltung der Zukunft betrifft, dass Liebe immer freilassend sein muss, wenn sie auch so genannt werden will. Sie darf niemals einseitig sein im Sinne von Übergriffigkeit (man kann sehr wohl einseitig lieben, sogar ohne dass die Person das weiß). Sie hat die Freiheit als Grundlage und es schwingt das „Schöne, Wahre und Gute“ mit. Sie ist vor allem nicht an Bedingungen geknüpft, denn es reicht das Sein, um geliebt zu werden, dafür muss ich nichts von irgendeiner to-do-Liste abarbeiten, sondern „to be“.

Liebe ist der Boden, auf dem alles wachsen kann, was Gemeinschaft werden möchte. Sie ist voller Respekt, Freude und lädt Leichtigkeit, Humor, Weisheit und Herzlichkeit mit an den Tisch. Sie ist Basis und Ziel, das Alpha und Omega der neuen Welt. Sie kann nehmen UND geben. Sie erlaubt Wachstum und verzeiht Irrtum. Sie ist Sicherheit, die entstehen kann. Sie schließt nicht aus, sondern ein. Sie ist eine gute Lehrerin, die uns zeigt, dass Fremdes keine Angst machen muss, weil wir es erst kennen lernen dürfen. Sie ist.

Würde und Liebe waren in unserer Gesprächsrunde die komplextesten Begriffe! Erstaunlich. Das hätten wir nicht gedacht. Was denkst du darüber in Bezug auf die Zukunft der Menschheit?

 

Manchmal erobert sich der Sand auch die von Menschen angelegten Wege zurück wie hier bei einem Stück Jakobsweg am Meersaum entlang. Theresa ist hier gewandert.

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