Herbstgefühle in einer heißen Spätsommerwoche. Vieles im Garten ist einfach „fertig“. Entlang der Autobahn konnten wir die abgestorbenen Fichtenwälder sehen – weite Flächen, die jetzt gerodet werden müssen. Flächen, die bei Regen abschwemmen können, kein schöner Gedanke im Hinblick auf die Menschen in den Dörfern und Orten unten an den Hängen. Auch die Mischwälder waren schon sehr bunt. Die Natur ist nach diesem heißen Sommer einfach durch, es wird wenig Winde brauchen, um die müden Blätter von den Bäumen zu holen.
Unser dieses Jahr so vernachlässigter Garten braucht dennoch immer wieder unsere ordnende Hand. Wir sind maximal weit entfernt von dem, wie wir es gern hätten, was wenig nutzt, wir schaffen es gerade nicht. Also versuchen wir, das Nötigste hinzubekommen, damit nicht alles zuwuchert. Das haben wir heute Morgen bitter gebüßt, ganz früh waren wir draußen und standen in Schwärmen Kriebelfliegen. Ich habe keine Lust auf weitere Wundrosen und hoffe, dass sie nicht zu schlimm zugebissen haben, das merkt man erst 24 Stunden später.
Beim Abschneiden der verblühten Sträucher ist mir Kabirs Text in den Sinn gekommen, denn die Samenstände der Sträucher sind jedes Mal so ein Wunder. Ich habe zum ersten Mal Irissamen entdeckt in einem nicht abgeschnittenen Stängel – wunderschön. Jedes Samenkorn der Bauplan für ein Wunder, das ist wirklich eine göttliche Erfahrung.
Allen einen freundlichen Marstag mit klärenden Gedanken in diesen spannenden Wechselzeiten.
Jedes Jahr freue ich mich auf Stephanies erstes Herbstfoto – das ist es für das Jahr 2022! Danke von Herzen!