Der Sturm fegt übers Land. Der Rosenbogen neigt sich mal wieder bedenklich, egal, wie fest wir ihn zurren, hier oben ist einfach Wuthering Heights. Das ist in der Praxis manchmal spannend, wenn der Wind übers Dachfenster jodelt und die Klienten erstaunt darüber sind, im Tal ist es ruhiger.
Etwas anderes bringt der Sturm auch mit – Erkenntnisse. Ich bin von den Themen des Jahres bislang beeindruckt. Angst, Traumaerfahrung, das Leben nicht mehr leben wollen, zwischen den Welten leben, Auf und Ab, das sind die Themen und das Jahr ist nicht mal richtig gestartet. Uns fallen nun fast drei Jahre Pandemie vor die Füße.
Rutger Bregmans Buch „Im Grunde gut“ ist da eine regelrechte Labsal, wenn ich nach Feierabend darin lese und mir vor Augen führe, dass meine Theorie, dass Menschen grundsätzlich gut sind, nicht ganz so falsch ist. Menschen sind großartig hilfsbereit, wenn es drauf ankommt, sie unterstützen sich, sind kreativ. Sie helfen, wenn sie gebeten werden. Sie übernehmen was, wenn man freundlich fragt. Sie sind interessiert, auch wenn gemeinhin behauptet wird, jedem ginge alles am Allerwertesten vorbei. Das sehe ich nicht so.
Worauf ich meinen Fokus richte, erstarkt. Richte ich ihn auf den Horror, das Negative, die Ausnahmen auf der unangenehmen Seite, stärke ich das. Richte ich ihn auf das Positive, die Güte, die Liebe, die Freude, wird das stärker. Was für eine Welt möchtest du? Und an was willst du glauben, was sich dann also auch manifestiert?
Einen liebevollen Venustag heute!
Wir sind alle miteinander so verbunden wie die Zahnräder auf Ursulas Bild. Dankeschön!