Vieles rundet sich in diesen Tagen. Als ich am Morgen meinen Rechner hochgefahren habe, ist mir ein hochinteressanter Text über New Work in die Hand gekommen, ein Thema, mit dem wir hier seit Jahren in Bezug auf Veränderungen in der Arbeitswelt, Führungs-Kraft und Sinnhaftigkeit der Arbeit beschäftigt sind. Es verbindet sich mit der Frage nach einer guten Wirtschaft und basiert auf einer sehr anders gedachten und umgesetzten Vorarbeit im Pädagogischen.
Mit Menschen, die unser Regelschulsystem durchlaufen haben, ist New Work schwierig. Die Kinder lernen nicht wirklich, verantwortlich zu agieren, ihr Gehirn zum Denken zu benutzen. Es kommt darauf an, Stoff zu futtern und an Klausuren punktuell abzugeben. Bildung ist etwas anderes. Erst brauche ich eine menschliche, tief im Herzen verankerte Kompetenz und Sozialkompetenz. Dann folgen erst Medienkompetenz und Denkschulung. Wenn Lernen aufhört, Freude zu machen, stirbt das Interesse an der Erforschung der Phänomene der Welt. So lernen Kinder von klein auf, dass das Leben aus Problemen besteht, alle paar Meter kommen Blockaden. Das miese Schicksal tut sein Übriges. Und zack! – resigniert der junge Mensch, traut sich nichts zu und hat Angst vor der Zukunft.
Es braucht Respekt vor den Aufgaben, mit denen sich die Menschheit (aus eigenem Verschulden übrigens) konfrontiert sieht. Aber brauchen wir Angst? Natürlich haben wir alle Angst und in diesen Zeiten nicht zu knapp, doch Angst verringert sich in dem Maß, in dem wir machbare Schritte auf dem Weg zu einer Lösung sehen und einen Sinn in unserem Handeln finden können. Der dritte Aspekt ist die Freude, die wir haben, wenn viele Menschen vereint in einem Ziel sind. Jede Katastrophe lehrt uns das (wobei wir auf diese Lektionen freilich gut verzichten könnten): Wenn im Außen etwas Bedrohliches geschieht, öffnen wir das Herz und die Hand und können plötzlich helfen, fragen nicht lang und packen da an, wo es nötig ist. Da sehen wir, wie wesentlich die kleinen Schritte sind! Aus kleinen Schritten werden lange Wege, wie Beppo Straßenkehrer in Momo höchst anschaulich zeigt.
Wir fangen vielleicht deshalb nicht wirklich mal mit den großen Themen der Menschheit an und bleiben auf unseren vielbespielten Nebenkriegsschauplätzen hängen, weil wir Angst vor der Größe der Aufgaben haben. Ja! Nachvollziehbar. Aber bitteschön: Wie isst der Bauer die Klöße? Einen nach dem anderen, oder? Jeder von uns hat enorme Talente und Fähigkeiten. New Work heißt im weitesten Sinne: Setz dich mit all deinen Fähigkeiten, Talenten und deinem ganzen Sein für das ein, was dir WIRKLICH wichtig ist und verbinde es mit einem Nutzen für das große Ganze. So erleben wir tiefes Glück in unserem Tun. Dann ist Arbeit nicht getrennt vom Rest des Lebens, müssen wir nicht einteilen in Jobgesicht und Privatgesicht, uns zerreißen zwischen Welten.
Wie willst du in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aufwachsen, lernen und arbeiten? Was macht für dich Sinn und wo krempelst du mit Freude die Ärmel hoch und gehst es an – womit du viele inspirieren kannst?
Allen einen freudigen Donnerstag. Jupiter schaufelt uns hoffentlich gute Energie unter die Füße.
Maikes Glück liegt in den Bergen und mit Freude klettert sie hinauf und hinunter. Uns freut, dass sie so schöne Fotos unterwegs macht. Danke dir!